Tinnitusmerksprüche -4-

Copyright: Dr. Wolfgang VahleZum Thema Tinnitus habe ich schon viel geschrieben und erzählt.

Eine wesentliche Schwierigkeit in der ganzen Tinnitusproblematig liegt in der „Psychsomatik“, der Kombination von körperlichen und psychischen Faktoren. Unsere Psyche lässt sich nicht mit einfachen Befehlen steuern. Die „Programmiersprache“ unseres Gehirns kennt den Befehl „Nicht“ nicht! Wie muss ich mein Gehirn „programmieren“, wenn ich den Tinnitus „nicht“ hören will und es das Wort „nicht“ nicht gibt?

Wir können uns diesem Wunsch nur indirekt nähern, am besten über „Bilder“ im Kopf.

Tinnitus ist SPAM!

So wie wir in unserem Computer-Postfach täglich mit SPAM überflutet werden, so kann auch der Tinnitus unser Bewusstsein wie SPAM überfluten. Im Computer gibt es „Anti-Spam-Programme“ und „Firewalls“, die den SPAM auf der Festplatte verwalten (und dort verbannen), aber den SPAM nicht auf den Bildschirm bringen. Auch unser Gehirn ist in der Lage, Informationen autark zu verarbeiten, ohne unserem Bewusstsein etwas davon mitzuteilen: Unser Gehirn hat auch eine Art „Firewall“. Aber wenn unser Bewusstsein dem Gehirn den Auftrag erteilt, einen Tinnitus (= Alarmsignal) an das Bewusstsein weiterzuleiten, dann macht das Gehirn das! Da ist es folgsam! Wenn unser Bewusstsein aber zu dem Ergebnis kommt, dass der Tinnitus kein echter Alarm ist, sondern ein Fehlalarm, dann möchte es dem Gehirn den Auftrag erteilen, den Tinnitus nicht mehr durchzulassen. Und da liegt das Problem: Die Programmiersprache des Gehirn kennt den Befehl „Nicht“ nicht!

Am besten wäre es, die Firewall des Gehirns erst gar nicht auf „Durchlassen des Tinnitus“ zu programmieren. Aber wenn das dennoch passiert ist, dann hat man nur die Möglichkeit, alle Programmierversuche, die ja nur fehlschlagen können, abzubrechen und auf eine selbstständige „Reorganisation“ zu warten. Sie wird eintreten, braucht aber Zeit. Geduldig sein und nicht drum kümmern.

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