Über die „Tinnitus-Krankheit“

Auch wenn der Tinnitus meistens aufgrund eines „Organschadens“ besteht, so steht er doch in enger Wechselwirkung mit der Psyche und der Seele.

Tinnitus. Verlust der Stille.

Warum?

Man weiß heute, dass seelischer Druck und Streß das Auftreten von Tinnitus zumindest erleichtern und manchmal sogar direkt auslösen können. Es ist tatsächlich wahr: Menschen, die „viel um die Ohren haben“, haben auch oft Probleme mit den Ohren!

Und dann kommen noch die seelischen Folgen von Tinnitus hinzu! Ich muß Ihnen ja nicht noch mitteilen, dass Tinnitus „ziemlich nervig“ sein kann!

Aber hierin liegt eine große Gefahr! Ich will Ihnen gleich erläutern, warum. Dazu möchte ich noch etwas weiter ausholen.

Unser Gehirn ist in der Lage, sich um viele Dinge zu kümmern, ohne dass unser Bewusstsein davon etwas merkt. Wir selbst – und damit meine ich unser Bewusstsein sozusagen als der „Chef“ unseren Ich´s – müssen uns weder um unsere Atmung, noch um unseren Herzschlag oder unsere Körpertemperatur kümmern. Das läuft alles automatisch ab. Ebensowenig nimmt man gewöhnlich wahr, dass die Wände zum Beispiel weiß gestrichen sind. Erst wenn man darauf aufmerksam gemacht wird, dann fällt es plötzlich auf. Einer der größten Reize, die uns ständig „treffen“, ist der Reiz der Kleidung auf der Haut! Auch dieser immens große Reiz wird nicht in das Bewusstsein gelassen! Er wird nicht wahrgenommen! Hierfür sorgt schon die Gewöhnung! Man nennt diese Form der Gewöhnung „Habituation “ . Habituation schützt uns vor überflüssiger und störender Information, die uns nur das Leben schwer machen würde.

Und „hören“ wir den Kühlschrank in der Küche nicht oft erst in dem Moment, in dem er aufhört zu laufen?

Was ist es, das uns einen laufenden Kühlschrankmotor oder einen Ventilator nicht hören läßt und das uns unseren Tinnitus trotzdem ständig „vor Ohren“ hält?

Sicher ist es Ihnen schon aufgefallen, dass Sie Ihren Tinnitus lauter empfinden, wenn Sie auf ihn achten, wenn Sie auf ihn horchen und lauschen. Und wenn Sie den Tinnitus mal „vergessen“ haben, dann war er ja auch weg, nicht wahr?

War er wirklich weg? Möglicherweise haben Sie den Tinnitus den ganzen Tag nicht gehört. Aber wenn Sie am Abend genau nachdenken, merken Sie vielleicht, dass er doch den ganzen Tag „irgendwie da“ war!

Ich meine, es ist die Angst, die uns den Tinnitus nicht vergessen läßt; die Angst wir könnten ernsthaft krank sein, die Angst, nun ständig mit diesem Geräusch leben zu müssen. Ein Tinnitus, der lange besteht, wird automatisch zum Alarmsignal . Alarmsignale können wir aber nicht überhören. Alarmsignale können wir nicht habituieren ! Alarmsignale dürfen wir gar nicht habituieren!

Sie sind skeptisch?

Ist es aber nicht auch so, dass Mütter des nachts ihre auch nur ganz leise weinenden Kinder sofort hören, sie hingegen weiterschlafen, obwohl vielleicht jede Nacht ein Eisenbahnzug hinter dem Haus herfährt? Auch das Weinen des Kindes ist ein Alarmsignal, der donnernde und brausende Zug aber nicht!

Ob ein Signal nun ein Alarmsignal ist oder nicht, das ist nun wieder freie Vereinbarung unter Menschen oder ergibt sich aus der Erfahrung mit der Natur. Wir haben gelernt , dass die schwarz-gelbe Färbung gefährlich ist – egal ob beim Tiger oder bei der Wespe! Und wir haben gelernt , dass das Martinshorn ein Alarmsignal ist – egal ob bei Polizei oder Feuerwehr.

Aber: von wem haben wir denn gelernt , dass Tinnitus ein Alarmsignal ist?

Das hat uns niemand beigebracht; das waren wir selbst! Durch die ständige automatische Verknüpfung von Ohrgeräuschen und „Sich-Sorgen-Machen“ bekommt das Ohrgeräusch ein immer stärkeres Gewicht.

Nach einiger Zeit ist dann der Teufelskreis fertig: Weil man ständig das Ohrgeräusch hört, macht man sich ständig Gedanken darüber. Und wenn man ständig daran denkt, dann horcht und lauscht man ständig auf den Tinnitus. Und dadurch wird der Tinnitus als noch unangenehmer und noch lauter empfunden. Es ist wie bei einem Strudel, der Sie in die Tiefe zieht! In der Psychologie nennt man ein solches Phänomen einen „bedingten Reflex“ und benennt ihn nach Prof. Pawlow, der ihn entdeckt hat.

Vielleicht ist es bei Ihnen noch nicht so weit. Das wäre gut so und ich wünsche es Ihnen! Aber Sie müssen wissen, dass bei jedem Menschen diese Gefahr des Teufelskreises, wie ich ihn oben beschrieben habe, mit zunehmender Dauer des Tinnitus immer größer wird. So kommt es, dass aus „Menschen mit Tinnitus“ letztendlich „Patienten (also Leidende )mit Tinnitus“ werden! Wir wissen nicht, wie viele Menschen schon mal oder vielleicht auch andauernd Ohrgeräusche haben. Es sind wahrscheinlich mehr als wir ahnen. Zum Glück werden nur wenige Menschen krank am Tinnitus. Sicherlich ist die Gefahr, „tinnituskrank“ zu werden, auch davon abhängig, wie laut der Tinnitus ist. Aber die Lautstärke ist nicht das Einzige! Und die Lautstärke ist etwas, das auch subjektiv gefärbt und damit – in gewissen Grenzen – veränderbar ist.

Ich weiß wohl, dass diese Zusammenhänge schwer zu verstehen sind. Wir denken auch im „täglichen Leben“ nicht ständig über solche Zusammenhänge nach. Sie sind uns ungewohnt.

Aber warum sollten wir nicht versuchen, sie zu verstehen und sie uns zu Eigen zu machen?

Vergleichen Sie einmal die Situation mit einem Radio-Sender und einem Radio-Empfänger. Wenn man den Lautstärke-Knopf am Empfänger reguliert, dann ändert sich die Lautstärke der Musik – aber natürlich nicht die Sendestärke!

Lauschen verstärkt Tinnitus verstärkt Lauschen verstärkt Tinnitus…

In gewissen Grenzen haben Sie für Ihren Tinnitus auch einen Lautstärke-Regler. Dieser sitzt im Kopf! Und er funktioniert – in gewissen Grenzen . Er funktioniert so: wenn Sie sagen, der Tinnitus ist laut, dann ist er auch laut! Und wenn Sie sagen, er ist leise, dann ist er auch leise – oder er wird es, je öfter Sie das sagen.

Sie wissen nun inzwischen, wie der Teufelskreis der Verschlimmerung funktioniert. Kehren Sie ihn einfach um! Denn: was man gelernt hat, das kann man auch wieder verlernen! Darin besteht die große Chance für Sie! Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: Sie können nicht den Tinnitus verlernen, aber Sie können vielleicht verlernen, dass Sie den Tinnitus als Bedrohung empfinden!

Wenn Sie sagen: der Tinnitus ärgert mich – dann sind Sie geärgert. Wenn Sie aber sagen: der Tinnitus ärgert mich nicht, dann sind Sie auch nicht geärgert! Reden Sie sich die Harmlosigkeit des Tinnitus immer wieder ein!

Ich verlange viel von Ihnen. Das weiß ich! Ich verlange nicht mehr und nicht weniger, als dass Sie sagen, Sie fühlen sich vom Tinnitus nicht gestört, obwohl wir beide doch wissen, wie sehr Sie sich dadurch gestört fühlen.

Aber bislang haben Sie sich häufig bestätigt, dass der Tinnitus ärgerlich ist. Sie sind wütend auf ihn, hassen ihn und haben vielleicht auch Angst vor ihm.

Hat es Ihnen genützt?

Jetzt machen Sie es mal umgekehrt. Erbringen Sie die Vorleistung, weil der Tinnitus es nicht kann. Sie sind der intelligentere von beiden – nicht der Tinnitus. Mißachten Sie den Tinnitus, kümmern Sie sich nicht um ihn, hören Sie auf, ihn zu hassen! Sagen Sie einfach, dass Sie keine Angst vor ihm und keine Wut auf ihn haben.

Ignorieren Sie den Tinnitus!

Stehen Sie zu dieser Form des „Selbstbetruges“! Solch ein Selbstbetrug ist heilsam. Er ist unschädlich. Er ist nützlich.

Auch wenn Sie skeptisch sind: probieren Sie es wenigstens aus. Oder haben Sie das etwa schon getan?

Leider muß ich Ihnen sagen, dass diese Ratschläge schon wieder eine Gefahrenquelle in sich bergen. Aber unsere Seele ist nun mal so kompliziert – ich kann auch nichts daran ändern.

Kennen Sie die Geschichte von der Wahrsagerin? Sie hat Ihrem Kunden prophezeit: Du wirst in der nächsten Vollmond-Nacht um Mitternacht unter dem Apfelbaum in Deinem Garten graben. Dort wirst Du einen Goldschatz finden. Du darfst dabei nur nicht – auf gar keinen Fall – an ein Krokodil denken.

Der arme Mann hat keinen Goldschatz gefunden. Es konnte es gar nicht unterlassen , an ein Krokodil zu denken. Niemals hätte er von allein daran gedacht, hätte die Wahrsagerin ihm das nicht verboten!

Und was machen Sie? Ich sage Ihnen: Vergessen Sie Ihren Tinnitus. Und Sie machen schon ein Programm daraus! Bei jeder Gelegenheit denken Sie: ich muß den Tinnitus vergessen! Sie bauen sich gewissermaßen Gedankenbereiche, in die Sie nicht „hineindenken“ wollen. Und Sie sind ständig auf der Hut, dass Sie nicht mal in die gedankliche Nähe dieser Bereiche kommen!

So klappt das nicht!

Sie können sich nicht vermehrt um das Nicht-Kümmern kümmern! Sie können nicht „dreimal täglich“ den Tinnitus vergessen! Oder – falls das nicht reicht – „fünfmal täglich“! Natürlich wird Ihnen immer wieder mal der Tinnitus auffallen, auch wenn Sie es geschafft haben sollten, ihn vielleicht für einige Zeit zu vergessen. Das ist ganz natürlich so. Ärgern Sie sich jetzt bloß nicht über sich selbst! Dann wird alles wieder nur noch schlimmer!

Nein, was ich möchte ist einfach, dass Sie ein ganz und gar unverkrampftes Verhältnis zu Ihrem Tinnitus haben. Er sollte Ihnen keines Wortes mehr wert sein. Wenn er wieder mal auffällt: was soll´s?

Verstecken Sie den Tinnitus einfach in die Kulisse Ihres täglichen Lebens. Ein Kühlschrank in der Küche fällt nicht auf, im Schlafzimmer schon. In der Küche ist er in der Kulisse versteckt .

Lernen Sie, mit Ihrem Tinnitus zu leben!

Das haben Ihnen vielleicht schon mehrere gesagt? Auch schon Ärzte? – Mag sein! Aber ich meine es anders als im üblichen Sinne.

Sie müssen sich täglich die Haare kämmen, die Zähne putzen und andere Dinge tun, die einfach erforderlich sind, aber auch Zeit benötigen, die man ja auch anders – schöner – verbringen möchte. Alle diese Dinge tun Sie täglich. Aber leben Sie damit ? Müssen Sie wirklich damit leben, Ihren Schreibtisch in Ordnung zu halten?

Nein!

Das tut man einfach. Darüber denkt man nicht nach. Und deswegen ist es auch nicht ärgerlich.

Und der Tinnitus? Man hat ihn. Darüber denkt man einfach nicht nach. Und deswegen ist er auch nicht ärgerlich.

In der Psychologie gibt es den Begriff der „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“. In erster Linie bezieht sich dieser Begriff natürlich auf schlechte Prophezeiungen; man könnte also etwas abgewandelt den Begriff „sich selbst erfüllende Befürchtung“ nennen. Wir alle kennen, wenn auch nicht den Begriff selbst, so doch das Phänomen. Ein typisches Beispiel für dieses Phänomen ist das „Lampenfieber“ der Künstler. Ein Pianist, der sich morgens davor fürchtet, sich abends zu verspielen, wird das auch tun. Ein Nachrichtensprecher, der sich morgens davor fürchtet, sich abends zu versprechen, wird das ebenfalls tun. Der Grund dafür ist der, dass man wegen der immer übermächtiger werdenden Befürchtung bald nicht mehr in der Lage ist, sich auf die Sache zu konzentrieren, sondern nur noch darauf, den befürchteten Fehler zu vermeiden. Das kostet soviel Kraft, dass man für die Sache selbst zu unkonzentriert ist: der befürchtete Fehler tritt ein.

Die Befürchtung, der Tinnitus könne möglicherweise nicht mehr weggehen, ist ebenso eine „sich selbst erfüllende“ Befürchtung!

Die dieser Befürchtung zugrunde liegende skeptische Grundhaltung hält jede – noch so kleine – Verschlechterung für einen Beweis ihrer Richtigkeit. Jede positive Entwicklung aber wird erst gar nicht bemerkt oder mit dem Etikett: „sicher nur vorübergehend“ beklebt! Die Wahrnehmung des Tinnitus ist also zu einem großen Teil „selektiv“, also „auswählend“. Die schlechten Entwicklungen werden über-, die guten unterbewertet. Solch eine Art der Selbstbeobachtung kann nur in die Katastrophe führen! – Beobachten Sie nicht Ihren Tinnitus, mißachten Sie ihn!

Manch komplizierter Sachverhalt läßt sich an Beispielen schön verdeutlichen: betrachten wir mal den allabendlichen Vorgang des Einschlafens. Angenommen, ich stellte Ihnen die Aufgabe, Ihren Einschlafvorgang genau zu beobachten. Was würde passieren? Ganz klar, entweder fiele der Schlaf aus oder die Beobachtung. Jeder Versuch, das Kommen des Schlafes zu beobachten, stört den Schlaf. Der kommt erst gar nicht!

Beim Tinnitus ist es ähnlich: jeder Versuch, das Verschwinden des Tinnitus zu beobachten, stört das Verschwinden des Tinnitus. Der geht erst gar nicht!

Die Beobachtung der Ohrgeräusche ist ein wesentlicher Grund dafür, dass die Ohrgeräusche bleiben. Schon der bloße Wunsch nach deren Verschwinden hält die Geräusche fest. Merken Sie, wie leicht Sie sich „selbst ein Beinchen stellen“ können?

Wir Europäer sind gewohnt, überall und in jeder Situation die Kontrolle zu behalten. Stärke ist eine Tugend. Feigheit und Schwäche sind Untugenden. Wir sind gewohnt, für unsere Rechte zu kämpfen. Und wenn unsere Rechte dann immer noch nicht auf unserer Seite sind, dann kämpfen wir eben noch fester, noch wütender, noch entschlossener.

Im fernen Osten ist die Philosophie ganz anders. Denken Sie mal an japanische Kampfsportarten. Wenn ein europäischer Boxer voller Elan die Faust nach vorne wirft, dann weicht der Aikido-Meister zurück. Der Boxer kann sich nicht auf den Beinen halten und fällt. Der Boxer denkt: „der Japaner ist feige“. Der Japaner denkt: „ich hab doch gewonnen – und hab mich nicht mal angestrengt“! Im Kampf gegen Ihr Ohrgeräusch müssen Sie „japanisch“ werden! Wenn Sie „europäisch“ kämpfen, können Sie niemals gewinnen. Je stärker Sie kämpfen, desto aussichtsloser ist Ihr Kampf! Wenn Sie aber auf „japanische Art“ den Kampf vermeiden, dann können Sie ihn auch nicht verlieren! Verstehen Sie?

Machen Sie sich ruhig einmal Gedanken über diese seelischen Zusammenhänge. Horchen Sie mal auf Ihre Seele!

In der Fachwelt spricht man von kompensiertem Tinnitus und von dekompensiertem Tinnitus. Damit ist nichts anderes gemeint, als das, was ich so ausführlich beschrieben habe. Menschen mit kompensiertem Tinnitus haben genauso ihre Ohrgeräusche wie Menschen mit dekompensiertem Tinnitus. Aber sie leiden nicht so stark darunter. Und sie haben nicht so viel Selbstmitleid. Bei Menschen mit dekompensiertem Tinnitus kommt zum Ohrgeräusch noch die Depression, die Traurigkeit über das eigene Schicksal und der ständige, unbändige, ja geradezu alles beherrschende Wunsch hinzu, das Geräusch möge doch endlich verschwinden. So geht die Lebensfreude verloren! Und so treten weitere unangenehme Folgeerscheinungen hinzu! Streß, Anspannung und Schlafstörungen, verbunden mit der Depression, setzen den Patienten arg zu! Wie soll denn unter solchen Bedingungen der Tinnitus nachlassen? Menschen mit kompensiertem Tinnitus hingegen erlauben den Ohrgeräuschen gar nicht erst, Macht über ihre Lebensfreude zu erlangen. Recht so!

Bei manchen Patienten spielen auch noch Versagens-Ängste eine große Rolle. Tinnitus ist eine gute Gelegenheit, sich bei einem Versagen zu entschuldigen! Tinnitus fährt auch schon mal Mitleid ein! Das hat man gewöhnlich ganz gerne. Wenn Sie das Gefühl haben, „irgendwo im Inneren“ könnte das auch für Sie zutreffen (so etwas geschieht niemals bewusst, es sei denn bei einem Betrüger), dann denken Sie mal darüber nach. Machen Sie sich ein unbewusstes, falsches Verhalten bewusst – und lassen Sie es dann sein.

Ich möchte Ihnen nach einer solchen „Predigt“ noch ein abschließendes Beispiel geben. Mir ist jemand bekannt, der gar nicht weiß, wie lange er schon sein Ohrgeräusch hat. Er hatte es nur abends und in der Nacht. Er hatte angenommen, die Schlafzimmerlampe summt. Eines Tages sagt seine Frau: die Lampe summt ja gar nicht. Und seitdem ist der Mann krank. Was wäre, wenn die Frau schwerhörig wäre? Dann hätte sie ihren Mann mit einem Satz krank geredet !

So viel zur Kraft der Seele!

Natürlich gibt es neben diesen Zusammenhängen, die sich ja bei im übrigen vollkommen gesunden Menschen abspielen, noch seelische Krankheiten , die den Tinnitus auch verschlimmern können! Solche Krankheiten bedürfen dann in jedem Fall auch einer fachärztlichen Hilfe. Depressionen zum Beispiel können eine zusätzliche medikamentöse Therapie erforderlich machen.

Nach so vielen Gedanken zu unserer Seele müssen wir jetzt wieder zurück zum Körper kommen. Ich habe ja schon gesagt, dass beide Aspekte berücksichtigt werden müssen. Ich habe auch nicht behauptet, dass Tinnitus allein durch eine Psychotherapie heilbar ist – schon gar nicht durch ein kleines Heftchen! Nur – ohne diese „kleine“ Psychotherapie, die ja auch gar nicht ich mit Ihnen durchführe, sondern die Sie nach diesen Anleitungen selbst mit sich durchführen werden, ist auch die organische Therapie „nur die Hälfte wert“.

Und um die Organ-Diagnostik und Organ-Therapie geht es nun in den nachfolgenden Abschnitten.