Conchotomie

Nasenspekula; Mundspatel zur Untersuchung

Nasenmuschel: Gut sichtbare Schleimhautfalten an der Nasenaußenwand

Die „Conchae nasales“ (Plural: Nasenmuscheln) sind Schleimhautfalten, die in drei Reihen übereinander an den Seitenwänden der Nasenhaupthöhle sitzen. Im Inneren der Nasenmuscheln befinden sich kleine Knochen.

Die Nasenhaupthöhle ist unten breit und oben schmal. Dementsprechend sind die unteren Nasenmuscheln (es gibt noch mittlere und obere Nasenmuscheln) die größten und wichtigsten!

Die Nasenmuscheln sind gut durchblutet und enthalten auch Schwellkörper. Mithilfe dieser Schwellkörper können sie an- und abschwellen.

Die Nasenmuscheln sind wichtig! Es sind sozusagen kleine „Klimaanlagen“ für die Nase. Die Nasenmuscheln müssen die Luft vorbereiten, damit diese problemlos in die tiefen Atemwege, insbesondere in die Lunge, fließen kann. Die Nasenmuscheln müssen also die Atemluft erwärmen, befeuchten und den Staub herausfiltern.

Das tun sie auf zweierlei Art und Weise. Erstens: Sie vergrößern die Oberfläche. Über die größere Oberfläche können sie mehr Wärme abgeben, mehr Feuchtigkeit abgeben und mehr Staub herausfiltern. Zweitens: Sie vergrößern ihr Volumen. Durch das größere Volumen wird es in der Nase enger: Der Luftstrom in der Nase wird gebremst. Dann haben die Nasenmuscheln also mehr Zeit, die Luft zu erwärmen, zu befeuchten und den Staub herauszufiltern.

Nasenmuscheln können aber nicht nur anschwellen (und später wieder abschwellen) – sie können auch insgesamt größer werden und wachsen. Das Wachstum der Nasenmuscheln ist nicht rückgängig zu machen – es sei denn, operativ!

Wenn die Nasenmuscheln dauerhaft zu groß sind und die Nasenatmung dauerhaft schlecht ist, dann ist es sinnvoll, von den unteren – den größten – Nasenmuscheln kleine Schleimhautstreifen zu entfernen. Danach ist der Luftstrom in der Nase deutlich besser.

Weil die Nasenmuscheln gut durchblutet werden, können nach der OP auch noch Nachblutungen auftreten. Bei heftigen Blutungen muss eine Tamponade gelegt werden. Normalerweise kann man aber auf Tamponaden verzichten. Man muss dann allerdings am OP-Tag oder den ersten Tagen nach der OP mit harmlosen (aber dennoch unschönen) „Schmierblutungen“ rechnen. Nach der Operation gehören regelmäßige Nasenspülungen und Salben- oder Ölanwendungen zum „Wundpflege-Programm“. Auch werden nach der OP noch einige Besuche in der Praxis erforderlich sein zur Kontrolle und Behandlung der Wunden.

Bei jeder Operation der Nasenscheidewand wird auch eine Conchotomie durchgeführt. Sollte die Nasenscheidewand aber schon operiert worden sein oder von Natur aus gerade stehen, dann wird die Conchotomie allein durchgeführt – ohne vorherige Operation der Nasenscheidewand.

Nach der OP (alleinige Conchotomie ohne Nasenscheidewand-OP) treten kaum Schmerzen auf. Die OP selbst wird aber in Vollnarkose durchgeführt. Falls eine Tamponade nicht erforderlich wird (das ist fast immer so), kann man am Abend der OP das Krankenhaus wieder verlassen („Ambulante Operation“). Sollte die Nasenscheidewand ebenfalls operiert werden müssen, dann werden eine Tamponade und ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt unvermeidlich.

Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, dürfen Sie mich jederzeit fragen.