Nasenscheidewandoperation

Modell mit Querschnitt durch den Schädel. Die Nasenscheidewand steht senkrecht auf dem Gaumen.

Eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Nasenscheidewandverbiegung ist meistens angeboren und nur in seltenen Fällen läßt sie sich auf eine Nasenverletzung zurückführen.

Eine Verbiegung der Nasenscheidewand („Septumdeviation“) und eine Vergrößerung der Nasenmuscheln führen zur Behinderung der Nasenatmung und können dadurch Entzündungen der Nasennebenhöhlen, der Mittelohren und Reizzustände des Rachens und der Atemwege begünstigen. Eine Nasenscheidewandverbiegung ist zwar keine Infektionsquelle, kann jedoch ein „Ausheilungs-Hindernis“ darstellen.

Zur Operation der Nasenscheidewand und der Nasenmuscheln werden von einem Schnitt im Naseninneren die verbogenen Teile freigelegt, begradigt und überschüssiger Knochen und Knorpel entfernt. Von den Nasenmuscheln werden schmale Schleimhautstreifen abgeschnitten. Äußerlich sichtbare Narben bleiben nicht zurück.

Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Die Nase wird nach der Operation für zwei Tage mit einer Tamponade ausgestopft. Die Tamponade besteht aus einem Streifen Schaumgummi, das von einer Latexschicht umhüllt ist. Die mit Salbe bestrichene Tamponade „flutscht“ nach 2 Tagen problemlos heraus, wenn man daran zieht. Das ist völlig schmerzlos! Nach der Entfernung der Tamponade sollten Sie die Nase regelmäßig ausspülen. Die dazu erforderliche Nasendusche wird Ihnen rechtzeitig rezeptiert. Lesen Sie sich bitte vorher die Gebrauchsanweisung der Nasendusche durch! Sie wird mit lauwarmen Wasser aus dem Wasserhahn gefüllt. Das Wasser sollte aber nicht salzfrei sein, das würde beim Spülen auf der Schleimhaut brennen. Eine Messerspitze Kochsalz aus der Küche reicht für eine Füllung aus. Besser als Kochsalz ist „Emser Salz“; das können Sie sich mit der Nasendusche in der Apotheke besorgen. Es ist nicht teuer.

Nasenspekula für Untersuchungen und Behandlungen im Naseninneren

Kein Eingriff ist risikolos. Aber die meisten Eingriffe bleiben komplikationslos! Die Risiken der Nasenscheidewandoperation sind klein. Eine Nachblutung – frei nach außen oder in Form eines Blutergusses in der operierten Nasenscheidewand – ist lediglich eine harmlose Komplikation bezüglich des zeitlichen Heilungsverlaufes. Das Endergebnis ist dadurch nicht gefährdet. Zur Behandlung wird evtl. eine erneute Tamponade notwendig. Manchmal muß man auch den Bluterguss absaugen. Dann müsste die frische Narbe in örtlicher Betäubung wieder eröffnet werden.

In wenigen Fällen kommt es nach der Operation zu Ernährungsstörungen in der Nasenscheidewand. Dann bildet sich ein Loch aus. Solche Löcher in der Nasenscheidewand sind unsichtbar und in fast allen Fällen auch „unfühlbar“. Nur bei sehr großen Löchern kann sich die Nase evtl. trocken anfühlen. Bei der Eröffnung der Schleimhaut werden die feinsten Nerven im Schnittbereich durchtrennt. Diese Nerven versorgen die Schneidezähne. Deshalb hat man nach der Operation ein taubes Gefühl in den Schneidezähnen. Wenn nach einigen Wochen die Nerven wieder nachgewachsen sind, ist das taube Gefühl wieder weg. In sehr seltenen Fällen kann es zu Verfärbungen der oberen Zähne kommen.

In extrem seltenen Fällen sind allerdings auch mal Erblindungen aufgetreten; man vermutet eine Reaktion auf eines der verwendeten Medikamente.

Die Schnittwunde wird nach der Operation vernäht. Der Faden löst sich im Laufe der Zeit auf und stößt sich ab. Erschrecken Sie also nicht, wenn dann der Faden im Taschentuch liegt.

Wenn Sie zu ungewöhnlich langen Blutungen nach kleinen Verletzungen (blaue Flecke) oder nach Zahnziehen neigen, dann sagen Sie es mir bitte jetzt. Außerdem nennen sie mir bitte alle weiteren Erkrankungen, besonders Herz- und Nierenleiden, Blutdruckkrankheiten, Leberleiden, Krampfleiden und Allergien gegen Nahrungsmittel oder Medikamente.

Wenn Sie aus dieser Beschreibung etwas nicht verstanden haben oder weitere Einzelheiten wissen möchten, so dürfen Sie mich jederzeit fragen.