BERA-Untersuchung

Untersuchungsraum für BERA-Untersuchungen

Bei der ERA-Untersuchung handelt es sich um eine computerunterstützte Hörprüfung. Mit Hilfe der „Elektrischen Reaktions- Audiometrie“ ist es möglich, das Mittelohr, das Innenohr und besonders den Hörnerv auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Die „BERA“ ist eine besondere Form der „ERA“, nämlich eine Untersuchung speziell des Hörnervanteils bis zum Hirnstamm. Der englische Begriff, der der Abkürzung zugrunde liegt, lautet „Brainstem Electric Response Audiometry“.

Im Falle einer Funktionsstörung – einer Schwerhörigkeit – kann man auf diese Art und Weise recht genau den anatomischen Ort der Erkrankung angeben.

Der Computer misst hierzu winzige elektrische Spannungen von millionstel bis milliardstel Volt, die im Innenohr und im Hörnerven entstehen und die dann von der Kopfhaut abgegriffen werden. Außerdem misst er die Reaktionszeiten des Innenohres und des Hörnerven auf einen Tonreiz („click“) – Reaktionszeiten, die im Bereich von einer tausendstel bis einer zehntausendstel Sekunde liegen. Die Spannungsänderungen werden als Kurvenzug auf Bildschirm und Papier dargestellt. Aus dem Vergleich Ihrer Meßwerte mit denen von gesunden Leuten läßt sich die Diagnose stellen.

Bei dieser Untersuchung brauchen Sie nicht anzugeben, ob Sie einen Ton hören. Sie brauchen auch nicht Zahlen oder andere Wörter nachzusprechen; die Methode ist deshalb auch geeignet, sogar bei Säuglingen das Hörvermögen sicher zu bestimmen.

Die Ableitung der elektrischen Spannungen erfolgt über Elektroden, die nach einer Hautentfettung einfach auf die Haut geklebt werden. Es empfiehlt sich, zu Hause die entfetteten Hautstellen mit einer normalen Hautcreme „rückzufetten“.

Auswertungsblatt einer BERA-Untersuchung mit Normbefund

Bei der Untersuchung werden nicht nur Spannungen aus dem Innenohr und dem Hörnerven abgeleitet, sondern unvermeidlich auch sogenannte „Muskelpotentiale“, die bei muskulärer Aktivität entstehen. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, daß Sie während der Untersuchung so entspannt wie möglich liegen; am besten ist, Sie versuchen zu schlafen. Sie können sich ruhig dem Schlaf hingeben; Schmerzen brauchen Sie nicht zu befürchten. Wenn Sie sich nicht so entspannen können, wie es eigentlich nötig wäre, dann muß man medikamentös „nachhelfen“. Zu diesem Zweck bekommen Erwachsene eine Injektion in den Arm, Kinder erhalten Tropfen oder Zäpfchen. Kinder müssen praktisch immer medikamentös ruhiggestellt werden. Die Medikamente sind bei bestimmungsgemäßem Gebrauch harmlos; es sind keine Narkosemedikamente. Selbstverständlich sind Sie nach einer medikamentösen Ruhigstellung für den Rest des Tages verkehrsuntüchtig. Bitte kommen Sie also zur Untersuchung nicht mit dem eigenen Wagen, sondern lassen Sie sich herbringen oder nehmen Sie den Bus.

Wenn Sie etwas aus der Beschreibung nicht verstanden haben, dann dürfen Sie mich jederzeit danach fragen.